Berlin, Berlin, 13 RuderInnen wandern in Berlin, so hieß es am Wochenende vom 12. bis zum 14. Mai. Als Vereinsneuling hatte ich mich für diese Tour angemeldet. Um Erfahrungen reicher bin ich von der Tour zurückgekehrt.
Am Freitag um 15 Uhr sind wir vom Bootshaus mit dem Bootstransport Richtung Berlin gestartet. Am Abend vorher hieß es für alle Abriggern und Aufladen der Boote und Bug- bzw. Heckabdeckungen, über die ich mich gewundert habe.
Am Samstag schlug die Verwunderung in Dankbarkeit über. Bei Sturm, hoher Welle und Sonnenschein startete die erste Tour vom Vereinshaus Richtershorn über „Langer See“, Dahme, Gosener Kanal und Müggelspree nachRahnsdorf – lockere 15 km, größtenteils im Gegenwind. Dort erholten wir uns auf dem schönen Gelände des Ruderclubs, wobei wir davon profitieren konnten, dass dort zum Tag der offenen Tür Grillwurst und mehr angeboten wurde. Die Fahrt war geplant als Rundtour mit Weiterfahrt über den Müggelsee, der Müggelspree zurück in die Dahme, um auf der Regattastrecke in Grünau die Fahrt mit einem 2000 m Sprint - und dann noch kurz an der Bammelecke vorbei - auslaufen zu lassen.
Die Naturgewalten wussten das am Samstag zu verhindern. Selbst die Einheimischen sagten, dass bei diesem Wind der Müggelsee nicht zu befahren ist. Daher wurde aus der Rundtour eine Rücktour, die nicht weniger aufregend war. Leicht verschwitzt wurde der Gosener Kanal zu einer Mückenfalle. Wir mussten zuschauen, wie sich die Mücken genussvoll auf unsere Körperteile stürzten, ohne es verhindern zu können. Daher lautete die Devise „bloß nicht anhalten immer das Boot am Laufen halten“. Nach 30 km legten die drei Boote wieder am Steg von Richtershorn an.
Der Sonntag begann für mich mit einer Walkingeinheit. Danach brachen wir mit unseren Booten auf nach Köpenick, um einmal auf der alten Spree die Baumgarteninsel zu umrunden. Dabei bekamen wir Unterstützung durch Patrick Wegener, ein Klubmitglied aus Berlin. Das war eine lockere Einheit von 16 km, um die Muskeln aufzuwärmen. Wieder angekommen hieß es Abriggern, Aufladen, Abfahren gefolgt von Abladen, Aufriggern, Boote saubermachen und Verstauen in Lübeck.
Nicht unerwähnt soll neben der sportlichen Aktivität die vorausgegangene grandiose Planung bleiben. Unser Fahrtenleiter Norbert Pauli hat keine Mühen gescheut uns ein wundervolles Wochenende zu bereiten. Großartige Touren inklusive Ausbildung in Steuermannskunst für den Neuling sowie die Selbstversorgung durch die TeilnehmerInnen ließen keine Wünsche offen.
Begeistert und schwer beeindruckt bin ich von der Fitness und Zähigkeit der TeilnehmerInnen. Zu keinem Zeitpunkt wurde über körperliche Einschränkungen wie Muskelkater oder Blasen an den Händen gesprochen. Ich musste darüber nicht sprechen – mir hat man das angesehen.